...Eine Kurbelspieluhr habe ich das erste Mal bei einem Freund gesehen. Kurze Zeit danach, 1993, wurde mir zufällig ein eben solches Spieluhrmodell mit 20 diatonischen Tönen zu Weihnachten geschenkt. Daraufhin habe ich gleich begonnen, für Spieluhr zu komponieren. Dabei entdeckte ich, dass man mit einem so kleinen und einfachen Instrument komplexe musikalische Massenstrukturen zum Erklingen bringen kann. Nachdem ich mit dem Zyklus „20 Töne“ alle mir interessant erscheinenden Möglichkeiten meiner Spieluhr erschöpft hatte, wollte ich den eingeschlagenen kompositorischen Weg weitergehen, wobei ich vom minimalistischen Charakter der Spieluhr zu einem maximalistischen wechseln wollte. Hierzu verwendete ich den Computer, den ich anfangs als eine Art elektrifizierte und unvergleichlich komplexere „Spieluhr“ eingesetzt habe...