84 GHz Kultur im Keller eröffnet die Saison mit der Fotoausstellung Menschen in Bewegung der jungen chinesischen Künstlerin Zhenya Li. Thema ihrer Abeiten ist die Zwangsumsiedlung und Vernichtung von Wohnraum in ihrer Heimatstadt Shanghai. Zhenya Li, die seit 2008 Medienkunst und Fotografie an der Akademie in München studiert, dokumentiert die staatlich angeordneten Maßnahmen und deren Folgen im Viertel Penghu und wird so zu einer Chronistin von Enteignung, Zerstörung und Spekulationsgeschäften. Sie begegnet Menschen, die teilweise schon seit zwei Generationen im Herzen von Shanghai in einfachsten Verhältnissen leben und nun im hohen Alter in ihnen unbekannte Vororte umgesiedelt werden. Die vage Aussicht auf verbesserte hygienische Verhältnisse oder eine Abfindung steht dem sicheren Verlust der Heimat mit sozialer Isolation gegenüber. 2013 kehrte Li nach Penghu zurück und traf noch einige Bewohner an, die sich der Umsiedelung widersetzen und mit ihren Familien zwischen Ruinen leben.